UB-Eingang am Campus Duisburg
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Auch UB ist betroffen

Potenziell arsenbelastete Bücher

  • 27.02.2024

Viele Bibliotheken sind aktuell mit einer ernstzunehmenden Thematik konfrontiert: Bei der Produktion von Büchern und Zeitschriften des 19. Jahrhunderts sind mitunter Arsenverbindungen zum Einsatz gekommen.

Die UDE geht davon aus, dass möglicherweise auch Bestände in ihrer Universitätsbibliothek betroffen sind. Sie nimmt das Thema sehr ernst und hat schon reagiert: Alle etwa 18.000 Bücher und Zeitschriftenbände aus der entsprechenden Zeit werden für die Ausleihe zunächst gesperrt.

„Wie viele der 18.000 Bände tatsächlich betroffen sind, wissen wir zurzeit noch nicht. Vermutlich werden es nur wenige Prozent sein“, betont Dr. Andreas Sprick, Stellvertretender Bibliotheksdirektor. "Die Mehrzahl der potenziell betroffenen Bände steht auch im internen Magazin, zu dem Nutzer:innen gar keinen Zugang haben. Die wenigen Bücher aus diesem Erscheinungszeitraum, die im Freihandbestand in den Regalen sind, überprüfen wir aktuell auf die Gefährdungsmerkmale hin. Im Zweifel entfernen wir sie umgehend aus dem Freihandbereich und lagern sie ein.“ Auch die im Magazin aufgestellten Bücher werden selbstverständlich kontrolliert.

Personen, die Bücher und Zeitschriften aus dem 19. Jahrhundert ausgeliehen haben, werden umgehend informiert, und ihnen wird mitgeteilt, wie sie sich im Umgang mit den Büchern verhalten sollten.

Zum Hintergrund:
Arsen ist giftig und krebserregend und kann in grünen Farbstoffen vorkommen. Daher gelten Bücher aus der Zeit mit grünen Einbänden, Buchschnitten, Titelschildern, Spiegeln oder Vorsatzblättern erst einmal grundsätzlich ohne Überprüfung als verdächtig. Bücher mit Ledereinbänden sind nicht betroffen. Seit kurzem liegen hierzu erste wissenschaftliche Erkenntnisse vor. Es gibt für den Umgang mit dieser Gefährdung bislang aber keine gesetzliche Regelung oder Handlungsempfehlungen.

Zu einer möglichen Gefährdung kann es kommen, wenn Bände mit Grünschnitt angefasst und zum Umblättern der Seiten die Finger mit der Zunge angefeuchtet werden, Staub auf den Bänden möglicherweise Arsen enthält und eingeatmet wird oder durch das Anfassen der Bände Arsen in die Augen gerät.

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